Jüngste Umsatz- und Ertragssteigerungen in Klinik-MVZ sind offenbar auch zurückzuführen auf eine zunehmende Professionalisierung in der MVZ-Leitung. Gemäß einer Umfrage unter den Mitglieder des Statis e.V. werden derzeit in der MVZ-Verwaltung im Mittel 0,21 VK-Stellen je verwalteter Vertragsarztzulassung vorgehalten. Dies ist ein höherer Wert als in den Vorjahren.
Die MVZ-Verwaltungen sind also personell zunehmend besser und qualifizierter ausgestattet. Wurde in früheren Jahren die Leitung eines Klinik-MVZ nicht selten von der Krankenhausleitung „nebenher“ mit übernommen, werden heute zunehmend spezialisierte und fortgebildete Führungs- und Verwaltungskräfte eingesetzt. Die Verwaltungskosten blieben aufgrund der erzielten Umsatzsteigerungen in Relation zu den Umsätzen trotz der besseren personellen Ausstattung jedoch stabil bei durchschnittlich gut 2,0% vom Umsatz.
Eine genauere Untersuchung der von MVZ-Leitungen abgedeckten Aufgaben zeigte eine beträchtliche Bandbreite an Tätigkeitsfeldern. Neben dem Erwerb von Vertragsarztzulassungen und Praxen gehöre auch internes Reporting, Personalmanagement und die Honorarabrechnung inkl. aller KV-regulatorischer Themen zum Kerngeschäft der Leitung eines Klinik-MVZ. Alleine das Personalmanagement lässt sich dabei untergliedern in zahlreiche Subthemen, wie z.B. Bedarfs-/Einsatz-Planung, Recruiting, Mitarbeitergespräche, Zielplanung, Gehaltsverhandlungen und zum Teil disziplinarische Verantwortung.
Bei tiefergehender Analyse zeigt sich, dass die MVZ-Verwaltungen (zu denen das medizinische Hilfspersonal explizit nicht gezählt wurde) in nicht wenigen Fällen auch im operativen Tagesgeschäft von Klinik-MVZ aktiv ist. In knapp 2/3 der befragten MVZ gehört die Organisation der Praxisabläufe ebenso zum Tätigkeitsfeld der MVZ-Verwaltung wie das Management von Praxisräumen und Medizintechnik. Dies mag gute Gründe haben, verfügen doch die angestellten MVZ-Ärzte häufig nicht über relevante Praxiserfahrung.
Die Brutto-Jahresgehälter für MVZ-Leitungskräfte liegen dabei je nach bekleideter Position im Organigramm zwischen € 55.000 und € 100.000 pro Jahr.
Quelle: Statis e.V. (www.statisev.de)